Getting your Trinity Audio player ready...
|
Der überdachte Außenbereich war von Anfang an eingeplant – klar. Der Platz stand, die Dachelemente saßen, und zwei solide Arbeitstische sowie ein Bistrotisch warteten schon geduldig auf ihren Einsatz. Aber ganz ehrlich: So richtig einladend war’s nicht. Verdichteter Boden mit etwas Basaltsplit als Provisorium? Funktional – ja. Inspirierend? Nein. Und genau da beginnt der nächste Schritt in meinem Bonsai-Studio-Projekt: Die Terrasse.
Kennst du das?
Du hast etwas gebaut, geplant, vielleicht monatelang. Alles steht. Aber irgendwas fehlt noch. Kein großer Mangel – eher so ein leises Gefühl, dass da noch Luft nach oben ist. Genau das war’s bei meinem Außenbereich. Ich habe dort gearbeitet, natürlich. Aber mit jedem Werkzeug, das ich dort ablegte, war klar: Das Ganze braucht ein Gesicht. Charakter. Und vor allem – Stabilität unter den Füßen.
Der Plan war schnell klar – die Umsetzung nicht ganz.
Eine Terrasse sollte es werden. Und zwar eine, die wirklich zum Rest passt. Nicht irgendwie drangeklatscht, sondern Teil des Ganzen. Die Idee: WPC-Dielen auf einer Alukonstruktion, die wiederum auf höhenverstellbaren Stelzlagern ruht. Klingt technisch? Ist es auch. Aber vor allem: genial durchdacht.
Warum WPC? Warum Alu?
Ganz einfach: Weil es funktioniert. WPC (Wood-Plastic-Composite) ist pflegeleicht, langlebig, splitterfrei – und bei aller Funktionalität optisch ziemlich überzeugend. Gerade für einen Außenbereich, den man öfter barfuß oder auf Knien nutzt, ein echtes Argument. Und Alu als Unterkonstruktion? Verzieht sich nicht, ist leicht und gleichzeitig stabil – perfekt für mein Projekt.
Das Grundproblem vorher: Unebene Fläche.
Der verdichtete Boden mit Basaltsplit reichte für erste Arbeitseinsätze, aber sobald es ums genaue Arbeiten mit Bonsai geht – also Drahten, Schneiden, Umtopfen –, brauchst du einfach eine stabile Basis. Und ja, auch visuell muss das Ganze passen. Eine Terrasse ist schließlich nicht nur Boden – sie ist Bühne. Bühne für das, was du liebst.
Der Aufbau:
Zuerst ging’s an die Vermessung. Klar – keine Terrasse ohne genaue Maße. Der Bereich war schon überdacht, was das Ganze angenehm schattig und wettergeschützt macht. Aber eben auch: nicht überall gleich hoch. Also hieß es, jedes Stelzlager individuell auszurichten.
Klingt aufwändig? War’s auch ein bisschen. Aber hey – wir sind hier beim Bonsai. Millimeterarbeit ist Alltag.
Die Aluschienen waren schnell montiert. Und wer einmal mit einem ordentlichen System gearbeitet hat, weiß: Das macht Laune. Klick, Schraube, sitzt. Und das Beste? Sobald die Unterkonstruktion stand, war das Verlegen der WPC-Dielen fast schon meditativ. Zack – eingerastet, zack – festgeschraubt.
Arbeit oder Zen? Irgendwo dazwischen.
Der Moment, als die erste vollständige Reihe lag – unbezahlbar. Nicht nur, weil’s gut aussah. Sondern weil dieser Platz endlich das wurde, was er von Anfang an sein sollte: funktional, klar strukturiert – und einfach schön.
Kleine Details, große Wirkung:
Die Arbeitstische, die vorher ein bisschen verloren wirkten, haben durch die Terrasse ihren Platz gefunden. Jetzt stehen sie stabil, in klaren Linien – und endlich macht es auch Spaß, sie zu benutzen. Der Bistrotisch? Perfekt integriert. Man steht, arbeitet, tritt zurück, betrachtet – und nichts wackelt mehr.
Und ja, natürlich: Ein paar Pflanzen durften gleich mit auf die neue Terrasse. Was wäre ein Bonsai-Arbeitsbereich ohne den passenden grünen Rahmen? Aber diesmal nicht nur lose verteilt – sondern bewusst ins Konzept integriert.
Ein Raum mit Struktur verändert alles.
Arbeitest du auch manchmal zwischen Provisorien? So nach dem Motto: „Funktioniert schon.“? Klar, das geht. Aber wenn du dir selbst den Raum gibst, Dinge zu vollenden – dann verändert sich was. Die Art, wie du dort arbeitest. Die Energie. Die Inspiration.
Noch ein Aha-Moment:
Die Stelzlager machen’s möglich, kleinere Unebenheiten einfach auszugleichen. Das war Gold wert, denn der Boden war natürlich nicht 100% eben. Früher hätte ich dafür dutzende Schaufeln Split bewegt – heute: ein paar Drehungen an den Lagern. Fertig.
Und der Clou: Unter der Terrasse gibt’s jetzt auch Platz für Abläufe – falls mal Wasser durchs Dach tropft oder beim Gießen etwas daneben geht. Keine Staunässe, kein Matsch – und vor allem keine Sorgen.
Was hat’s gebracht – außer einem schöneren Arbeitsplatz?
Mehr Ruhe. Mehr Fokus. Und tatsächlich: mehr Lust, sich mit den Bäumen zu beschäftigen. Der neue Untergrund sorgt dafür, dass Werkzeuge geordnet liegen, dass Bewegungen flüssiger ablaufen – und dass sich das Ganze einfach professioneller anfühlt.
Es ist wie bei einem gut gestalteten Schreibtisch. Wenn alles seinen Platz hat, arbeitest du automatisch besser. Genauso ist es hier. Die Terrasse ist nicht nur schön – sie ist der neue Kern des gesamten Außenbereichs.
Ein letzter Gedanke: Muss das alles sein?
Nein, muss es nicht. Wer seine Bäume liebt, kann sie auch auf einem alten Gartentisch pflegen. Aber – und das ist entscheidend – wenn du dir selbst den Raum gibst, deine Umgebung so zu gestalten, wie sie dir entspricht, dann wachsen nicht nur deine Bäume. Sondern auch du als Gestalter, als Sammler, als Pfleger.
Lust, deinen Außenbereich auch aufzuwerten?
Dann überleg mal: Wo arbeitest du am liebsten? Was stört dich noch an deinem Setup? Und was würde sich verändern, wenn du genau dort mehr Struktur, mehr Klarheit, mehr Atmosphäre reinbringst?
Zum Schluss ein Tipp aus Erfahrung:
Mach’s in Etappen. Du musst nicht sofort alles umbauen. Aber fang an. Und wenn du Fragen hast – sei’s zu WPC, zur Unterkonstruktion oder zu möglichen Alternativen: Schreib gern.
Denn genau darum geht’s hier – nicht nur um einen neuen Boden unter den Füßen. Sondern um eine Community, die wächst. Stück für Stück. Dielen für Dielen.






Und jetzt du:
Wie sieht dein Bonsai-Arbeitsplatz aus?
Was wünschst du dir für deinen Außenbereich?
Und: Was hält dich noch davon ab, ihn so zu gestalten, wie du’s dir eigentlich schon längst vorgenommen hast?
Teile deine Gedanken – hier in den Kommentaren oder beim nächsten Treffen im Forum.
Bleib dran, bleib kreativ – und vor allem: bleib bei deinen Bäumen.
Bis bald im Bonsaistübchen.
Gruß Gernot aka Bonsai-Treff
externer Link
interner Link
Views: 170