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Es ist ein Phänomen, das in stillen Wohnzimmern auf sonnigen Fensterbänken und den heimischen Gärten überall auf der Welt zu beobachten ist – die unersättliche Sucht nach Bonsai-Bäumen. Ja, wir sprechen von jenen geduldigen Seelen, die ihre Tage damit verbringen, winzige Bäume zu stutzen und zu formen, in der Hoffnung, einen Baum oder ein Stückchen Wald in eine Schale zu zaubern.
Der unendliche Pflanzenkauf
Es beginnt harmlos – ein kleiner Bonsai als Dekoration, ein Hauch von Natur für das urbane Heim. Doch bald schon wird einer zu zwei, zwei zu vier, und ehe man sich versieht, hat man mehr Bäume im Haus als Möbelstücke. Der Bonsaianer kennt keine Grenzen, wenn es um die Erweiterung seiner Miniaturwaldsammlung geht. Jeder Besuch im Gartencenter endet mit einem neuen “Muss-ich-haben”-Bäumchen unter dem Arm.
Der Blick im Wald und in den Parks: Nichts ist mehr sicher
Für den Bonsai-Enthusiasten ist ein Spaziergang im Wald oder Park kein entspannendes Unterfangen. Nein, es ist eine Expedition auf der Suche nach Inspiration. Jeder Ast, jeder Strauch wird sorgfältig geprüft – könnte das nicht ein wunderbarer Bonsai werden? Die Natur ist nicht mehr sicher vor den prüfenden Blicken und den heimlichen Wünschen, jeden Baum zu miniaturisieren.
Die Ironie des Ganzen
Die Ironie an der ganzen Sache? Während der Bonsai-Liebhaber versucht, die Perfektion der Natur in einem winzigen Baum einzufangen, verpasst er vielleicht die wahre Schönheit, die ihn umgibt. Denn während er sich auf die Suche nach dem perfekten Miniaturbaum macht, könnte er den Wald vor lauter Bonsais nicht mehr sehen.
So, liebe Bonsai-Freunde, während ihr eure Scheren wetzt und eure Bäumchen gießt, vergesst nicht, ab und zu auch mal den Blick zu heben und das große Ganze zu betrachten. Denn manchmal ist es das Unperfekte, das Große und Wilde, das unsere Herzen wirklich zum Wachsen bringt.
Gruß – Gernot aka Bonsai-Treff aus Müggelheim (Berlin-Köpenick)
@Beitragsbild: KI unterstützt durch Dall-E 3
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