Frau Potentilla’s großer Wellnesstag

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Eigentlich hat Frau Potentilla bei mir einen Doppelnamen (Fingerstrauch-Potentilla), aber das soll heute mal keine Rolle spielen.

Sie lag mir schon lange in den Ohren, dass sie mit ihrer Gesamtsituation nicht zufrieden sei und auf kurz oder lang auch einen seligen Schaden davon tragen würde. Das verstand ich natürlich als Alarmsignal und so war für uns beide heute der Tag der Tage.

Ich fragte sie, was sie denn gerne hätte und ihre Antwort war eindeutig: “das ganze Programm”. Ich sagte ihr, dass ich zu dieser Jahreszeit vieles, aber eben nicht alles machen kann, aber ich werde mir die größte Mühe geben, um sie glücklich zu machen.

Ich ging ans Werk und schrubbte ihr erst einmal … nicht den Rücken, sondern ihren markanten Stamm, um alle alten “Hautpartien” zu entfernen. Danach wusch ich ihr gründlich die Füße mit einer Zahnbürste. Da hatte sich eine Menge Schmutz und Moos angesetzt und ehe sie dauerhaft feucht-faulige Füße bekommt, habe ich mich ins Zeug gelegt.

Beim Waschen und den üblichen Blick ein wenig mehr in die “Tiefe” (Wurzelbereich), sind mir ein paar tote Wurzeln aufgefallen, die ich natürlich, wenn ich schon mal “in der Nähe” bin, mit der spitze Schere gleich mal entfernt habe. Frau Potentilla war damit auch zufrieden – Glück gehabt. 😉

Damit meine heutige Kundin dennoch ein Gefühl des kompletten Programms bekommt, habe ich die obere lockere Schicht des Substrats entfernt und mit neuen Akadama aufgefüllt. Als “Sonderleistung” gab es sogar noch ganz feines Akadama als Deckschicht von Personal.

Danach ging es mit der Stamm- und Totholzpflege weiter.

Nach der Beseitigung von Schmutz, Mossbefall und alter loser Rinde, ist der Schutz und die Aufhellung des Totholzbereiches angesagt.

Nicht lange Schnacken und zack dreimal (nach der obligatorischen Wartezeit) aufgetragen. Wenn ich morgen wieder auf Frau Potentilla schaue, gibt es noch (3x) den Holzhärter als Finisher auf’s Totholz.

Damit meine Kundin aber auch heute schon ein wohlig-warmes Gefühl ihrer neuen Schönheit bekommt, habe ich das lebende Holz noch mit Kurobara Kamelienöl behandelt, sieht einfach kontrastreicher aus, wenn ich ihr den Spiegel vorhalte und sie frage, ob es so recht war.

Sie guckte mich an und gab mir quasi einen Luftkuss, ich muss wohl alles richtig gemacht haben und sie ging sofort zu ihren Brüdern und Schwestern, drehte sich zwei-/dreimal, bevor sie sich sehr zufrieden auf ihren angestammten Platz “setzte”.

Auch ich war mit meiner “Kunst” recht zufrieden, na dann: “Die/der Nächste bitte”. 😉

Gruß Gernot (Bonsai-Nerd)

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