Baumprofil – Ginkgo

Getting your Trinity Audio player ready...
Lesedauer 4 Minuten

Vorwort

Mit dem Ginkgo (Ginkgo biloba) möchte ich meine Serie von Baumprofilen fortsetzen.


Der Ginkgo (Ginkgo biloba) ist eine Baumart, die oft als lebendes Fossil bezeichnet wird. Hier sind einige interessante Punkte zum Ginkgo:

  • Urgeschichte: Ginkgos existieren bereits seit mehr als 200 Millionen Jahren und sind damit eine der ältesten Baumarten der Welt. Sie überlebten sogar die Eiszeit und sind somit lebende Fossilien.
  • Blattform: Die Blätter des Ginkgo-Baums sind fächerförmig und erinnern an die Form von Fächerblättern. Sie sind in der Regel zweigeteilt.
  • Medizinische Verwendung: In einigen Kulturen, besonders in der traditionellen chinesischen Medizin, wird der Ginkgo für seine medizinischen Eigenschaften geschätzt. Es wird angenommen, dass Ginkgo-Extrakte die Durchblutung verbessern und kognitive Funktionen fördern können.
  • Gartengestaltung: Der Ginkgo wird aufgrund seiner ansprechenden Form und seines ungewöhnlichen Aussehens oft in Gärten und Parks als Zierbaum gepflanzt.
  • Stadtbäume: Ginkgos werden auch oft als Stadtbäume verwendet, da sie relativ pflegeleicht sind und Hitze, Luftverschmutzung und städtische Bedingungen gut überstehen können.
  • Ginkgo-Biloba-Extrakt: Ein Extrakt aus den Blättern des Ginkgo-Baums, bekannt als Ginkgo-Biloba-Extrakt, wird als Nahrungsergänzungsmittel verkauft und hat angeblich positive Auswirkungen auf die Gehirnfunktion. Die wissenschaftliche Evidenz für solche Effekte ist jedoch gemischt.
  • Symbolische Bedeutung: In einigen Kulturen, besonders in China und Japan, wird der Ginkgo als Symbol für Langlebigkeit, Hoffnung und Frieden betrachtet.
  • Gefährdung: Obwohl der Ginkgo als lebendes Fossil betrachtet wird, ist er in freier Wildbahn selten geworden. Die meisten heute existierenden Ginkgos sind aufgrund von menschlichem Anbau und Schutzmaßnahmen kultiviert.
  • Geschlechtsunterschied: Ginkgo-Bäume sind zweihäusig, das heißt, es gibt männliche und weibliche Bäume. Nur die weiblichen Bäume tragen die charakteristischen Samen oder Nüsse, während die männlichen Bäume Pollen produzieren.
  • Herbstfärbung: Im Herbst nehmen die Blätter des Ginkgo-Baums eine auffällige goldgelbe Farbe an, bevor sie abfallen. Diese Herbstfärbung macht den Baum in dieser Jahreszeit besonders attraktiv.
  • Ginkgolsäure: Die Samen des weiblichen Ginkgo-Baums enthalten eine Substanz namens Ginkgolsäure, die bei manchen Menschen allergische Reaktionen hervorrufen kann. Daher werden oft nur männliche Ginkgo-Bäume in städtischen Gebieten gepflanzt.
  • Kunst und Literatur: Der Ginkgo-Baum hat auch in der Kunst und Literatur seinen Platz gefunden. Der deutsche Dichter Johann Wolfgang von Goethe schrieb ein Gedicht namens “Ginkgo Biloba”, das von seiner Liebe zum Ginkgo-Baum handelt.
  • Ginkgo in der Architektur: Die charakteristischen Fächerblätter des Ginkgo-Baums haben einige Architekten inspiriert. Das Guggenheim-Museum in Bilbao, entworfen von Frank Gehry, hat beispielsweise ein außergewöhnliches Design, das an Ginkgo-Blätter erinnert.
  • Anbau in verschiedenen Ländern: Der Ginkgo-Baum wird weltweit angebaut und ist in vielen Ländern zu finden. Neben China und Japan wird er beispielsweise auch in den USA, Europa und anderen Teilen Asiens kultiviert.
  • Forschung und Studien: Aufgrund seiner langen Geschichte und einzigartigen Eigenschaften hat der Ginkgo auch das Interesse von Wissenschaftlern geweckt. Es gibt Forschung zu den potenziellen medizinischen Anwendungen von Ginkgo-Extrakten, insbesondere in Bezug auf Gedächtnis und kognitive Funktionen.

Der Ginkgo ist also nicht nur ein interessanter Baum in Bezug auf seine biologische Geschichte, sondern spielt auch in verschiedenen kulturellen und medizinischen Kontexten eine Rolle.

Ginkgo und Bonsai, passt das?

Ja, Ginkgo eignet sich gut für die Bonsai-Kunst. Der Ginkgo-Baum hat einige Merkmale, die ihn für die Bonsai-Gestaltung geeignet machen:

  • Kleine Blätter: Im Vergleich zu vielen anderen Baumarten hat der Ginkgo relativ kleine Blätter, was die proportionale Miniaturdarstellung in einem Bonsai erleichtert.
  • Fächerförmiges Blattmuster: Die charakteristische fächerförmige Blattstruktur des Ginkgo-Baums ist visuell ansprechend und kann gut in einem Bonsai-Design betont werden.
  • Langsame Wachstumsrate: Ginkgo-Bäume haben eine vergleichsweise langsame Wachstumsrate, was für die Bonsai-Gestaltung von Vorteil ist. Das ermöglicht es dem Bonsai-Künstler, die Form und Struktur des Baums über die Zeit zu gestalten.
  • Anpassungsfähigkeit: Ginkgo-Bäume sind robust und können sich an verschiedene Umweltbedingungen anpassen. Dies macht sie zu einer guten Wahl für Bonsai, da sie in verschiedenen Klimazonen gedeihen können.
  • Auswahl des richtigen Baumes: Bei der Auswahl eines Ginkgo-Bonsai ist es wichtig, einen gesunden jungen Baum zu wählen. Achte auf einen kräftigen Stamm und gesunde Blätter. Idealerweise sollte der Baum bereits einige Jahre alt sein, um genügend Entwicklungspotenzial für die Bonsai-Gestaltung zu bieten.
  • Bonsai-Container: Wähle einen geeigneten Bonsai-Container, der die richtige Größe für den Ginkgo-Bonsai hat. Der Container sollte Drainagelöcher haben, um überschüssiges Wasser abzulassen, und das Substrat sollte gut durchlässig sein.
  • Schnitttechniken: Der Ginkgo-Bonsai profitiert von regelmäßigem Schneiden, um die gewünschte Form zu erhalten und das Wachstum zu kontrollieren. Achte darauf, die Zweige im Frühling zu schneiden, wenn der Baum aktiv wächst. Draht kann auch verwendet werden, um die Zweige in die gewünschte Position zu formen.
  • Wachstumszyklus berücksichtigen: Ginkgos sind laubabwerfende Bäume, und ihre Blätter neigen dazu, im Herbst gelb zu werden, bevor sie abfallen. Dieser natürliche Zyklus sollte bei der Pflege des Bonsai berücksichtigt werden. Der Herbst ist auch eine gute Zeit für den jährlichen Form- und Schnittprozess.
  • Überwinterung: Ginkgo-Bonsai sind winterhart, aber wenn du in einer Region mit strengen Wintern lebst, könnte es notwendig sein, den Bonsai vor extremen Kältebedingungen zu schützen, insbesondere wenn er noch jung und empfindlicher ist.
  • Gießen und Düngen: Achte darauf, den Ginkgo-Bonsai regelmäßig zu gießen, und halte das Substrat gleichmäßig feucht. Verwende auch einen ausgewogenen Bonsai-Dünger, um sicherzustellen, dass der Baum alle notwendigen Nährstoffe erhält.
  • Winterschutz: Ginkgo-Bäume sind in der Regel winterhart und können Kälte gut vertragen. Sie sind sogar für kalte Winter und Frostperioden bekannt. In vielen Regionen sind Ginkgo-Bäume winterfest genug, um im Freien zu überwintern, einschließlich der kalten Wintermonate. Dies gilt auch für Ginkgo-Bonsai, die die gleiche Robustheit aufweisen können wie ihre größeren Verwandten im Freiland.

Vor dem Start deines Ginkgo-Bonsai-Projekts könnte es auch hilfreich sein, Bücher über Bonsai-Techniken zu lesen oder Workshops zu besuchen, um von erfahreneren Bonsai-Künstlern zu lernen. Dies ermöglicht es dir, die spezifischen Anforderungen des Ginkgo-Bonsai besser zu verstehen und erfolgreicher zu gestalten.

Mehr zum Ginkgo >>HIER<<

Eine kleine Bilderauswahl zum Ginkgo

Gruß – Gernot aka Bonsai-Treff aus Müggelheim (Berlin-Köpenick)

externer Link

Alle Baumprofile in absteigender Reihenfolge ihres Erscheinens => HIER

Views: 25

Leave a Reply

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert