Baumprofil – Pinie

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Lesedauer 2 Minuten

Vorwort

Ich erstelle Baumprofile in der Regel nur von BĂ€umen und Bonsais, die ich selbst im Bestand habe oder gerade erhalten habe. Ziel dieser Profile ist es, mir ein fundiertes Grundwissen ĂŒber die jeweiligen Arten anzueignen, um meine Bonsais artgerecht zu pflegen und optimal zu entwickeln. Indem ich mich intensiv mit den Eigenschaften und BedĂŒrfnissen dieser Pflanzen auseinandersetze, kann ich sicherstellen, dass sie in ihrer Entwicklung gefördert werden. Zudem möchte ich dieses Wissen gerne mit anderen teilen, um auch ihnen zu helfen, ihre Bonsais erfolgreich zu betreuen und zu gestalten.

Mit der Pinie (Pinus pinea) möchte ich meine Serie von Baumprofilen fortsetzen.


Pinie (Pinus pinea) und Bonsai, geht das? – ja, das geht 😉

Hier aber zuerst Grundlagen:

Wissenschaftlicher Name: Pinus pinea
Familie: KieferngewÀchse (Pinaceae)


Allgemeine Merkmale:

Die Pinie, auch als Mittelmeer-Kiefer oder Schirm-Kiefer bekannt, ist ein immergrĂŒner Nadelbaum, der typischerweise in mediterranen Regionen vorkommt. Sie fĂ€llt besonders durch ihre charakteristische schirmförmige Krone auf.

  • Höhe: Bis zu 25 Meter, gelegentlich bis 30 Meter.
  • Krone: Junge BĂ€ume haben zunĂ€chst eine pyramidenförmige Krone, die sich mit dem Alter schirmartig ausbreitet.
  • Rinde: Dick, grau-braun und lĂ€ngsrissig; bei Ă€lteren BĂ€umen schuppig.
  • Nadeln: Paarweise angeordnet, 10 bis 20 cm lang, dĂŒnn und biegsam, blaugrĂŒn gefĂ€rbt.
  • Zapfen: Große, eiförmige bis rundliche Zapfen (bis 15 cm lang), die zunĂ€chst grĂŒn und spĂ€ter glĂ€nzend braun werden.
  • Samen: Die Pinienkerne (Pinoli) sind essbar und befinden sich unter einer harten Schale.

Verbreitung und Standort:

  • Beheimatet im gesamten Mittelmeerraum (Italien, Spanien, Griechenland, TĂŒrkei, Nordafrika).
  • Sie bevorzugt sandige, durchlĂ€ssige Böden und sonnige, warme Standorte.
  • Sehr salztolerant, daher hĂ€ufig in KĂŒstenregionen zu finden.

Ökologische und wirtschaftliche Bedeutung:

  • Die Pinie spielt eine wichtige Rolle in mediterranen KĂŒstenökosystemen und schĂŒtzt vor Bodenerosion.
  • Sie wird wegen ihrer essbaren Samen (Pinienkerne) kultiviert, die in der mediterranen KĂŒche sehr beliebt sind (z. B. fĂŒr Pesto).
  • Das Holz der Pinie wird gelegentlich fĂŒr Möbel und Innenausbau verwendet, hat aber keine große wirtschaftliche Bedeutung.

Besonderheiten:

  • Die charakteristische Schirmform macht sie zu einem markanten Landschaftsbaum.
  • Pinien werden oft in Parks und GĂ€rten als Zierpflanzen eingesetzt.
  • Aufgrund ihrer hohen Widerstandskraft gegen Trockenheit sind sie ideal an mediterrane Klimabedingungen angepasst.

Pinie (Pinus pinea) und Bonsai, passt das?

Ja, die Pinie (Pinus pinea) eignet sich grundsĂ€tzlich als Bonsai, allerdings ist sie eher eine Herausforderung fĂŒr erfahrene Bonsai-KĂŒnstler. Ihre Eigenschaften machen sie zu einem interessanten, aber anspruchsvollen Kandidaten.


Vorteile der Pinie als Bonsai:

  • Ästhetik: Die schirmartige Krone, die die Pinie im ausgewachsenen Zustand entwickelt, kann bei einem Bonsai stilistisch sehr reizvoll nachempfunden werden.
  • Nadeln: Die langen, weichen Nadeln geben dem Baum eine besondere Optik. Mit guter Pflege und richtigen Schnitttechniken lassen sich die Nadeln im Laufe der Zeit verkleinern.
  • Kultur: Mediterrane Kiefern sind robust und trockenheitstolerant, wenn sie richtig gepflegt werden.

Herausforderungen:

  • Nadelreduktion: Die Nadeln der Pinie sind im Vergleich zu anderen Kiefernarten relativ lang, was bei kleinen Bonsais zu einem unharmonischen Erscheinungsbild fĂŒhren kann.
  • Aststruktur: Die Pinie bildet von Natur aus weniger Seitentriebe, was das Formen einer dichten Aststruktur erschwert.
  • Wurzelpflege: Pinien vertragen das Umtopfen und das Beschneiden der Wurzeln weniger gut als andere Bonsai-BĂ€ume.
  • Klima: Sie bevorzugen warme, sonnige Standorte und reagieren empfindlich auf KĂ€lte und zu hohe Feuchtigkeit.

Pflegehinweise fĂŒr Pinien-Bonsai:

  1. Standort: Sonnig und warm; Schutz vor Frost im Winter.
  2. Gießen: Moderat, StaunĂ€sse vermeiden. Der Wurzelballen sollte nie völlig austrocknen.
  3. DĂŒngung: Von FrĂŒhling bis Herbst mit organischem DĂŒnger in moderaten Mengen.
  4. Schnitt: Der Hauptschnitt erfolgt im spĂ€ten Winter oder frĂŒhen FrĂŒhling. Triebe im Sommer leicht zurĂŒckschneiden.
  5. Drahten: Astformen sind möglich, aber vorsichtig durchzufĂŒhren, da Äste leicht brechen.
  6. Substrat: Gut durchlÀssige Mischung (z. B. Akadama, Bims, Lava).

Stilempfehlungen:

  • Literaten-Stil (Bunjin-gi): Hierbei bleibt die Krone schirmartig auf einem geschwungenen Stamm.
  • Freestyle-Formen: Schirmartige oder asymmetrische Kronen eignen sich gut.

Die Pinie als Bonsai ist definitiv ein besonderer Hingucker fĂŒr Liebhaber mediterraner BĂ€ume — allerdings mit dem gewissen Anspruch! Hast du vor, einen Pinien-Bonsai zu starten? 🌿

Mehr zur Pinie (Pinus pinea) im Allgemeinen gerne >>HIER<<

Eine klitze-kleine Bilderauswahl meiner Pinie (Pinus pinea) (mehr bestimmt dann mal spĂ€ter)

Gruß – Gernot aka Bonsai-Treff aus Mahlsdorf (frĂŒher MĂŒggelheim, Berlin-Köpenick)

externer Link

@Titelbild: Platane (KI – Dank an ChatGPT))

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